In den Ballonzuilbossen bei Venray / NL
Ballonzuilbossen bedeutet soviel wie „Ballonsäulen-Wälder“. Gefunden haben wir diese kurze Wanderung auf der Suche nach einer schattigen Tour an einem sommerlichen Tag. Gestartet sind wir vom Parkplatz vor dem idyllischen Fischteich. Von dort sind wir erst einmal ein paar Meter die Straße zurückgegangen zur Ballonsäule, Dort findet man umfangreiches Info-Material zur Geschichte der Ballonsäule.
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Die Ballonsuil (Ballonsäule)
Als dieses Gebiet noch kein Wald, sondern wildes Peel war, landete dort im Winter 1871 ein Gasballon. Der Ballon war in Paris gestartet. Zu dieser Zeit wurde Paris von preußischen Truppen belagert und war von der Außenwelt abgeschnitten. Durch den Einsatz von Heißluftballons konnte der Kontakt zum unbesetzten Teil Frankreichs aufrechterhalten werden. Dieser Ballon kam jedoch vom Kurs ab und landete in Merselo. Die Menschen von Merselo hingen vor Anker, um ihn zu Boden zu ziehen. Drei Männer stiegen aus dem Korb. Sie sagten, sie seien gestern Abend um 15 Uhr in Paris gestartet und wollten mit dem Zug nach Maastricht fahren, um von dort aus die Reise fortzusetzen. Schließlich mussten sie die geheime Korrespondenz zu Minister Gambetta bringen.
Am 18. Januar 1896, 25 Jahre nach der Landung, wurde zum Gedenken die Ballonsäule mitten in der Heide enthüllt. Der kleine quadratische Obelisk steht heute auf einer von Bäumen umgebenen Anhöhe und ist das älteste Luftfahrtdenkmal der Niederlande.
Bei der Kapelle dem Weg links folgen, am Holzzaun entlang. Am Ende des Weges geradeaus gehen über die Schranke und weiter bis zum Bach. Vor dem Bach orientiert man sich dann nach rechts. Hier gibt es auch eine Pieterpadmarkierung (rot-weißer Klotz). Diesem Weg folgen, bis man nach ca. 500 Metern zu einem großen Moorsee kommt. Hier kann man entweder vor dem See links abbiegen oder geradeaus weiterwandern am See entlang. Hinter dem See biegt man nach links ab und kommt so zur Rosmolen.
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Die Rosmolen
Sie ist, obwohl der Name etwas anderes vermuten lässt, keine Pferdemühle und war es auch nie. Das Gebiet, in dem sich die heutige Rosmolen befindet, wurde „Aan de Rosmolen“ genannt. da es in der Nähe einen Bauernhof gab, der eine Rosmolen besaß, die jedoch 1863 durch einen Brand zerstört wurde. Ihr Name wurde auf die Wassermühle übertragen.
Das heutige Gebäude stammt aus dem Jahr 1667. Die Mühle war eine sogenannte Wintermühle, das heißt, sie erhielt nur in den Wintermonaten ausreichend Wasser zum Mahlen. Hauptsächlich wurde hier Roggen verarbeitet. 1928 wurde die Mühle geschlossen, nachdem die Gemeinde Venray die Wasserrechte von Baron De Weichs de Wenne abgekauft hatte. Die Schlösser wurden entfernt und die Unterblätter abgesägt, so dass sich die Mühle nie wieder drehen konnte. Ziel war es, die Entwässerung des Baches zu verbessern.
Im November 1944 wurde die Brücke über den Bach von der Besatzungsmacht gesprengt. Auch das Mühlenhaus wurde beschädigt. Nach der Befreiung wurden die Brücke und das Mühlenhaus restauriert. 1975 wurde ein erneuertes Rad eingebaut. Seit dem Jahr 2000 ist die Mühle wieder in Betrieb und wird seitdem regelmäßig genutzt.
Hinter der Rosmolen überquert man den kleinen Bach und biegt danach direkt links ab auf den Pfad, der sich entlang des Baches schlängelt. Nun wandert man auf dem herrlichen Naturpfad weiter bis zur sogenannten „Rumpfbrücke“, ein dicker Baumstamm, der als Brücke über den Bach führt. Vor der Brücke läd ein idyllischer Rastplatz zu einer Wanderpause ein. Nach der Rast überquert man nicht den Bach, sondern wendet sich nach rechts in Richtung des Sportplatzes. Vor dem Sportpark geht es links über den Waldweg bis hinter den Hauptplatz. Von dort geht es rechts weiter – hinter dem Tor entlang – bis zum Ausgang des Sportparks und zur Straße. Von hier aus wandert man dann Richtung Geijsteren, vorbei an schönen alten Bauernhöfen. Direkt vor unserem Startpunkt, dem Cafe „Trefpunt“ erhebt sich noch majestätisch die Sint-Willibrorduskerk. Nach der Kirche haben wir unseren Ausgangspunkt erreicht.
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Die Sint-Willibrordus-Kerk
Diese neue Kirche wurde an einem anderen Ort als die alte errichtet und 1949 fertiggestellt. Der Architekt war Alphons Boosten. Neben der Kirche wurde ein hölzerner Glockenturm errichtet, in dem die Katharinenglocke aus dem Jahr 1416 aufgehängt wurde. 1979 wurde dieser Glockenturm durch einen offenen Betonglockenturm neben der Kirche ersetzt, der von PW Lerou entworfen wurde.
Die Kirche besitzt eine Verschueren-Orgel aus dem Jahr 1951.
Die schönsten Fotos der Tour
Die Tour
auf einen Blick
Länge: 6 Kilometer
Höhenmeter: 50 Meter
Dauer: ca. 2 Stunden
Schwierigkeit: leicht
Markierung: keine
Rastplätze: vorhanden
Startpunkt:
Cafe "Trefpunt"
Dorpstraat 16
5862 AE Geijsteren
Niederlande
Parkmöglichkeiten: vorhanden
Einkehrmöglichkeit: in Geijsteren